FAQ :: Oft gestellte Fragen

Vorzüge von TrockenToiletten
Was spricht für den Einsatz von Trocken- und Kompost-Toiletten?

Moderne Biotoiletten gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen:
von einfach bis gediegen und von sehr kompakten Abmessungen bis zu Installationen im Haus mit großvolumigeren Behältern.

Sie sind für eine Vielzahl von Nutzungssituationen verfügbar, sei es in der Gartenlaube, beim Camping, im Wohnmobil, im Tiny House oder Bauwagen, in der Berghütte oder gar „überirdisch“ für ein Baumhaushotel.

Durch die Vermeidung von aufwändig zu behandelnden Fäkalabwässern haben Sie auch an Orten ohne Kanalisation ein komfortables und umweltgerechtes Sanitärangebot als Alternative zum WC. Sie sparen den Einsatz von wertvollem (Trink-) Wasser und können statt dessen einen Nährstoffquelle für Balkon- und Gartenpflanzen erschließen.

Modellauswahl
Welche TrockenToilette ist die richtige Wahl für meinen Ort?

Zwei Aspekte sind entscheidend für die Wahl der richtigen Trockentoilette:
1) die Nutzungsintensität - also die Anzahl der Nutzer und die Häufigkeit der Nutzung,
2) die räumlichen Gegebenheiten - also der verfügbare Platz und die Möglichkeiten am Installationsort

Für kleinere Gruppen und eher sporadische Nutzung eignen sich einfache Trocken-Toiletten mit Streu wie zum Beispiel „Sanitoa Maxi“. Sie können einfach aufgestellt werden ohne Installationsbedarf.

Bei flexibler Nutzungsintensität sind Trenn-Toiletten wie „Villa“ oder „Tiny" von Separett sinnvoll, die Urin-Separation vornehmen.

„Tiny“ beansprucht besonders wenig Platz und repräsentiert die neueste Generation komfortabler und hochwertiger Trenn-Toiletten.

Als Gartentoilette eignet sich die Trenn-Toilette „Biolan Simplett“ (alternativ zu „Separett Weekend“) mit kompakten Abmessungen. Sie zeichnet sich aus durch ihr aufklappbares Oberteil und den standardmäßigen Thermositz für angenehme Sitzungen in den kühleren Jahreszeiten.

Um preiswert eine Trenn-Toilette nach eigenen Vorstellungen komplett selbst zu bauen sind die „Separat Privy Do-it-yourself-Sets“ auf Basis des Privy-Trenneinsatzes ideal. Diese Sets werden perfekt ergänzt durch die Holzgehäuse-Bausätze „Im-Kubus“ oder „In-Vario“. Hier besteht durch ein Baukastensystem großer Spielraum bezüglich der Minimierung des Platzbedarfs und der Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes.

Ist eine hohe Nutzungsfrequenz bei einfacher und robuster Ausführung gefragt, wie zum Beispiel bei Wald- und Naturkindergärten, bieten die Biolan Kompost- und Gartentoiletten „Maxi 200eco“, „Populett“ oder „Komplet“ auch größeren Gruppen ausreichend Kapazität. Sie eignen sich besonders für die Installation in TC-Häuschen im Außenbereich, unterscheiden sich in Kapazität und Bauform.

Die Komposttoilette „Maxi 200eco“ hat eine doppelwandige Thermoisolation, welche sie für den regelmäßigen Betrieb auch im Winter besonders geeignet macht. „Populett“ kann bei hohen Nutzerfrequenzen mit einer optionalen Teil-Separation ausgerüstet werden, sie ist flexibel einsetzbar bei Betrieb hauptsächlich in der Sommersaison. Die einfachste Trockentoilette dieser Art ist „Komplet“.

Für den Dauergebrauch im Haus oder die Nutzung im (halb-) öffentlichen Bereich empfiehlt sich die Nutzung einer Großkammer-Komposttoilette von Clivus Multrum - Näheres siehe www.komposttoilette.org

 

Einbau, Gebrauch und Wartung
Entsteht Geruch durch ein TrockenClosett?

Zwei Wege führen zur geruchfreien Trockentoilette:

Einmal die Verwendung geeigneten Streumaterials wie Rindenschrot und Moos als Strukturmaterial, Abdeckung und Feuchtebindung.

Zum anderen gerade bei kleineren und kompakteren TCs die Separation des Urins gleich „an der Quelle“ mittels entsprechend konstruierter Urinalschalen. Die Urinseparation bietet Vorteile durch geringen Streubedarf und die unmittelbare Reduzierung von Geruch. Fäzes lässt sich einfacher kompostieren und der Urin für sich ist ebenfalls weniger geruchsintensiv und wesentlich hygienischer und einfacher zu handhaben.

Was ist bei der Installation zu beachten?

Je nach Modell ist die Installation einer Entlüftung angezeigt.

Komposttoiletten mit höherem Volumen wie die von Biolan oder Clivus Multrum brauchen Bauhöhe am Aufstellort, sei es durch eine Art Souterrain oder einen höheren Aufbau des Toilettenhäuschens.

Welchen Aufwand habe ich mit dem Betrieb einer Kompostoilette?

Je nach Modell wird bisweilen etwas Streumaterial nach Benutzung zugefügt. Sammelbehälter in Trocken- und Trenn-Toiletten sollten wöchentlich oder alle paar Wochen entnommen und der Inhalt einer längerfristigen externen Kompostierung zugeführt werden. Das gleiche gilt ggf. für Urin-Sammelbehälter, welche je nach Kapazität alle paar Wochen entleert und der Urin - wo es möglich ist - als Pflanzendünger verwertet werden kann.

Bei den Biolan und Clivus Komposttoiletten wird alle paar Wochen bis Monate etwas Rohhumus und Drainageflüssigkeit entnommen.

Im Vergleich zu konventionellen Campingtoiletten mit Flüssigkeitszusatz, die sich sehr schnell auffüllen und zum „Müffeln“ neigen, braucht man sich recht selten um Entsorgung kümmern. Teilweise reduziert sich das Volumen auch schon in den Komposttoiletten durch Verdunstung und biologische Prozesse.

Funktionieren Trenn-Toiletten sowohl für Frauen, Männer und Kinder?

Bei den Separett TCs sind die Urin-Auffangschalen aufgrund langjähriger Erfahrung und Empirie so gestaltet, dass diese für die allermeisten Nutzer optimal funktionieren.

Kinder müssen bisweilen etwas mehr auf eine geeignete Sitzposition achten. Für die Kleinsten gibt es einen eigens dafür gestalteten Kindersitz mit Separation zur Anpassung. Falls individuell doch zu viel Urin in den Fäkalienbehälter statt in die Urinableitung gerät, gibt es bei Separett Villa und den Separett Privy Trenneinsätzen eigens einen passenden Adapter zum Aufstecken, welcher die Urinschale um 1,5 cm tiefer legt.

Wie reinigt man ein TC am besten?

Es genügt eine einfache Sprühflasche mit etwas Wasser bzw. Seifenlösung und Toilettenpapier oder ein Mikrofasertuch. Da die Ausscheidungen nicht oder kaum mit den TC-Gehäuseteilen in Kontakt kommen, ist die Verschmutzung ohnehin geringer als bei WCs.

Die Urinalschalen der Trenntoiletten brauchen nur ab und zu für Reinigungszwecke durchgespült werden. Es ist nicht nötig, nach jeder Sitzung nachzuspülen, da der Urin von den Oberflächen leicht abläuft und kaum Rückstände bleiben.

Welche Qualität soll das verwendete Streumaterial aufweisen?

Es gibt speziell für Trockentoiletten aufbereitetes und zusammengestelltes Streumaterial, die Biolan Kompoststreu. Diese bietet durch optimale Eigenschaften bezüglich Geruchsunterbindung und Lockerung eine gute Grundlage für eine effektive Kompostierung. Da sie zum Teil aus Nadelholzrinde besteht, hat dieses Material auch einen meist als angenehm empfundenen, spezifischen Wald-Geruch. Die ätherischen Öle aus den Harzen helfen, Fliegen fern zu halten.

Verwendbar sind auch Holzhobelspäne, biologisches Streumaterial aus dem Garten oder Stroh in gehäckselter Form. Wichtig ist eine Mischung aus etwas feineren und gröberen Komponenten, damit die Bindung und Strukturierung von Streumaterial und Fäzes gelingt. Rein monostrukturierte Streumaterialien von homogener Beschaffenheit sind tendenziell weniger effektiv.

Kompostierung, Hygiene
Wie kann ich Urin und Fäzes aus den Bio-Toiletten verwerten?

Optimal ist die Rückführung in den Stoffkreislauf über eine entsprechende hygienische Kompostierung. Dies kann effektiv in geschlossenen Kompost-Containern erfolgen, sofern es einen Aufstellort dafür gibt. Es reichen ggf. wenige Quadratmeter und zwei Komposter sowie Zeit für die Kompostierung (ein bis zwei Jahre). Das Volumen verringert sich dabei durch die biologischen Rotteprozesse substantiell.

Der separierte Urin ist an sich eine Salz-Nährstoff-Lösung ohne bedenkliche Pathogene und kann direkt zur Aufbesserung kohlenstoffhaltiger Biomasse in entsprechenden Komposten oder verdünnt zur Düngung geeigneter Pflanzen eingesetzt werden.

Ist eine Kompostierung situativ nicht möglich, kann das Fäzes-Streugemisch gelagert werden, bis man es zu einem Kompostplatz bringen kann. Fallweise ist auch die Zuführung zu Biotonnen-Sammelsystemen eine Option, dies wäre mit den kommunalen Entsorgern zu klären. Urin oder Drainageflüssigkeit aus den Großkammerkomposttoiletten kann - sofern nicht anders handhabbar - natürlich auch einer Abwassersammelgrube oder über WCs der Kanalisation und Abwassereinigung zugeführt werden.

Kompostierung oder Fermentierung?

Neben dem aeroben Kompostierungsprozess als guter Standard der hygienischen Fäkalienaufbereitung kann die Fäzes bei Urinseparation auch in einer kontrollierten, gesteuerten Fermentation eines aerob-anaeroben Prozesses umgesetzt werden. Damit kann man sie hygienisieren und stofflich verwerten. Hierzu verwendet man mit spezifischen Mikroorganismen aktivierte Pflanzenkohle und Gesteinsmehle, zum Beispiel „Bioaktivstreu“ aus unserem Sortiment. Diese Verfahren werden gemeinhin unter dem Begriff „Terra Preta“ geführt - für eine bessere Bodenfruchtbarkeit.

Das Handling ist zunächst etwas umständlicher als bei der gewöhnlichen aeroben Kompostierung, führt aber bei adäquater Anwendung zu einer intensiveren, rascheren Verwertbarkeit der Ausscheidungen. Für welches der beiden Verfahren man sich entscheidet, ist unter Kenntnis der jeweils sinnvollen Rahmenbedingungen „Geschmacksache“. Gleiches gilt bei der Entscheidung zwischen nicht-trennende Streu- und Komposttoiletten oder Trenn-Toiletten.

Jedes Verfahren hat seine Eigenheiten, Vorteile und Stärken, was Platzbedarf, Handling, Kapazität und Verwertung anbelangt, siehe Punkt: Modellauswahl

Ist Fäkalkompost unbedenklich im Garten verwendbar?

Ja, sofern die Regeln zur Lagerung, Kompostierung und zum Ausbringen beachtet werden, siehe auch die entsprechende, auf dieser Website dazu abrufbare Info-Broschüre zur Kompostierung von Trockentoiletteninhalten.